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Begutachtung der Bildqualität: Vergleichende Bewertung des Aperio GT 450 DX

Die Anzahl praktizierender Pathologen und Pathoanatomen sinkt weltweit und Pathologieabteilungen müssen neue Wege finden, mit weniger mehr zu erreichen. Die digitale Pathologie kann als flexible Basis dienen, um die Effizienz von Arbeitsabläufen zu steigern und gleichzeitig die Sicherheit der Patienten und eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu gewährleisten. Ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Implementierung der digitalen Pathologie ist das Vertrauen der Pathologen in ihre Arbeit. Sie müssen sich sicher sein, bei der Auswertung digitaler Objektträgerbilder gleichermaßen zu einer zuverlässigen Diagnose zu gelangen wie bei deren konventioneller Beurteilung am Lichtmikroskop.

Leica Biosystems’ Aperio GT 450 DX ist ein automatisierter Objektträgerscanner, der sich durch eine hohe Kapazität auszeichnet. Die im Aperio GT 450 DX verbauten Hochleistungsobjektive wurden für die Maximierung des Sichtfeldes entwickelt, um in der digitalen Pathologie mit hoher Geschwindigkeit zu scannen. Um die Qualität der Objektträgerbilder zu evaluieren, die vom Aperio GT 450 DX erzeugt werden, haben wir mit sieben Pathologen an zwei verschiedenen Standorten zusammengearbeitet und sie um eine Einschätzung der Bildqualität gebeten.

Methoden

Leica Biosystems’ Content und Evidence Team realisierte diese Studie an zwei unabhängigen Standorten in Europa: einem Universitätsklinikum in den Niederlanden und einem Krebsinstitut in Italien. Die Prüfzentren wurden auf der Grundlage ihrer unterschiedlichen Erfahrung mit der digitalen Pathologie ausgewählt. Am Standort 1 war diese minimal, am Standort 2 wurde die digitale Patholgie routinemäßig zur Diagnostik eingesetzt. Jeder Standort generierte am Aperio GT 450 DX ein eigenes Datenset von 30 digitalen Objektträgerbildern, die repräsentativ für die Routinearbeit vor Ort waren. An Standort 1 betrachteten vier Pathologen einen Satz aus 30 digitalen Objektträgerbildern, die innerhalb ihrer Einrichtung erstellt wurden, während an Standort 2 drei Pathologen involviert waren, die ihrerseits über einen solchen Bildersatz verfügten, der allerdings in ihrem Zentrum generiert worden war. Die Tatsache, dass die an der Studie teilnehmenden Pathologen regelmäßig mit verschiedensten Gewebetypen arbeiteten, spiegelt sich in der vielfältigen Zusammensetzung der Bildersätze wider, die unter anderem Biopsien aus Haut, Knochenmark, Magen und Niere sowie reseziertes Gewebe aus Schilddrüse, Lunge, Leber und Ovarien umfassten. Darüber hinaus wurden mehrere Färbetechniken verwendet, darunter Hämatoxylin-Eosin (H&E), Methenamin- Silberfärbung nach Grocott (GMS), Giemsa und mehrere immunhistochemische Färbungen (ER, PR, CD10, SOX-10).

Jedes Bild wurde von jedem Pathologen anhand eines 4-Punkte-Scores beurteilt und bewertet:

  • Schlechte Bildqualität: Wesentliche Probleme, häufig verschwommen.
  • Mäßige Bildqualität: Sowohl wesentliche als auch kleinere Probleme.
  • Gute Bildqualität: Mindestmaß für Zweckdienlichkeit. Einige kleinere Probleme mit der Bildqualität.
  • Hervorragende Bildqualität: Wie am Lichtmikroskop oder besser.

Die von den einzelnen Pathologen realisierten Scores wurden analysiert und sowohl individuell als auch standortgebunden gemittelt. Die Verteilungen und Mittelwerte der Scores der Pathologen wurden mittels ANOVA untereinander verglichen. Es wurden keine Vergleiche zwischen den beiden Standorten durchgeführt.

Ergebnisse

An Standort 1 reichten die durchschnittlichen Scores der Pathologen von 3,73 bis 3,87 und lagen damit wesentlich über dem Mindestmaß für Zweckdienlichkeit, das mit 3,00 definiert wurde (Abbildung 1).

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Histogram of Pathologists from Site 1
Abbildung 1: Scores zur Bildqualität und deren Spannweite pro Pathologe an Standort 1

Ähnliches gilt für Standort 2, an dem die einzelnen Pathologen mittlere Scores von 3,53 bis 3,76 einreichten, den Richtwert von 3,00 also ebenfalls deutlich überschritten (Abbildung 2).

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Histogram of Pathologists from Site 2
Abbildung 2: Scores zur Bildqualität und deren Spannweite für Pathologen an Standort 2

Die Varianzanalyse (ANOVA) ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen den mittleren Qualitätsscores der Pathologen an den beiden Standorten (Standort 1: p = 0,35; Standort 2: p = 0,11).

Diskussion

Die Ergebnisse unserer Fallstudie, die auf den Einschätzungen praktizierender Pathologen basieren, belegen, dass der Aperio GT 450 DX qualitativ hochwertige Objektträgerbilder erzeugt. Die Mehrzahl der digitalen Objektträgerbilder (80% von 120 Bewertungen an Standort 1, 68% von 90 Bewertungen an Standort 2) erhielten die höchste Punktzahl und damit eine ausgezeichnete Qualitätsbewertung, wobei 100% der Bilder oberhalb des Mindestmaßes für Zweckdienlichkeit begutachtet wurden. Wir haben keine Korrelation zwischen den mittleren Qualitätsscores und dem Erfahrungsniveau des Standorts hinsichtlich der digitalen Pathologie feststellen können. Das deutet darauf hin, dass vorherige Erfahrung in der digitalen Pathodiagnostik keine Voraussetzung für das Erkennen der Bildqualität ist.

Fazit

Unabhängig von der bisherigen Erfahrung eines Pathologen mit digitaler Pathologie deutet die Analyse der Daten auf großes Vertrauen in die Beurteilung digitaler Objektträgerbilder aus dem Aperio GT 450 DX hin. Die Pathologen zeigen sich ähnlich zuversichtlich wie bei der konventionellen Diagnostik am Lichtmikroskop.

Prognosen und Ergebnisse sind spezifisch für die Institution, in der sie erzielt wurden, und spiegeln möglicherweise nicht die Resultate wider, die in anderen Einrichtungen erreichbar sind.

Für die In-vitro-Diagnostik. Die in den vorliegenden Informationen angegebenen klinischen Anwendungen der Produkte wurden von der US-amerikanischen  FDA noch nicht freigegeben oder zugelassen bzw. sind in den USA nicht erhältlich.


Referenzen

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